Chapeau Monsieur Macron

13.10.2025

Seit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit hat Frankreichs derzeitiger Präsident Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron (lt. Zählung der Nachrichtenagentur AFP) 130(!) Regierungsmitglieder (Minister und Staatssekretäre) ernannt – das ist aller Ehren wert und vermutlich ein Rekord für die éternité (Ewigkeit).

Macron überbietet mit seinem inflationären Ernennungswahn den bisherigen Rekord des Sozialisten François Maurice Adrien Marie Mitterrand, der von 1988 bis 1995 lediglich 117 Regierungsmitglieder "verbraucht" hat.

Quelle: https://ww.idowa.de/politik/emmanuel-macron-ein-hoehenflieger-landet-hart-art-359722

Auch bei der Anzahl seiner Regierungen hält sich Macron nicht zurück; die jetzige ist mittlerweile die sechste seit dem 16.05.2022; Èlisabeth Borne folgte Gabrel Attal, diesem Michael Barnier und François Bayrou und letztlich kam zweimal(!) hintereinander Sébastien Lecornu zum Zug; Lecornu ist am 06.10.2025 als Premierminister zurückgetreten, wurde aber von Macron 4 Tage später neuerlich mit einer Regierungsbildung beauftragt; auch gegen die neue Regierung (Lecornu II) liegt bereits wieder ein Misstrauensantrag vor.

Das eigentliche Problem sind aber nicht die jeweiligen Premierminister; es ist Macron selbst, der einer tragfähigen Regierung im Wege steht; sowohl innen- als auch außenpolitisch werden dem 47-Jährigen Ignoranz und Arroganz vorgeworfen, er verfügt über keinerlei Autorität und unter ihm hat sich Frankreich gleichsam selbst unter einer Schuldenlawine vergraben; seit Jahren gibt Frankreich geradezu notorisch mehr aus als es einnimmt – die Staatsschulden sind auf ein absolutes Rekord-Niveau von 116 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angestiegen; die Maastricht-Kriterien der EU sind längst zu einer Lachnummer verkommen.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167261/umfrage/staatsverschuldung-von-frankreich/

Zudem steht das wenig solide französische Pensionssystem unter enormem finanziellem Druck; die Ausgaben für Renten belaufen sich auf über 330 Milliarden Euro pro Jahr; Defizite werden durch staatliche Zuschüsse und Steuern ausgeglichen, dringend notwendige Reformen stoßen auf politischen Widerstand; "Schauspieler, Verführer und Egozentriker – So hat Macron sein Land an den Abgrund geführt" titelt beispielsweise "Die Welt" am 10.07.2024 – Macron habe mit den Neuwahlen sein Land ins Chaos gestürzt und die stolze "Grande Nation" wurde, vor allem dank Macron, zum größten Schwächling der Eurozone; mittlerweile ist selbst Griechenland kreditwürdiger als Frankreich.

Macron ist nicht nur angezählt, er liegt bereits seit Jahren am Boden – seine "Wiedergeburt-Partei" (Renaissance) liegt in aktuellen Umfragen nur noch bei 14,4%-Punkten und damit beinahe 20% hinter Marie Le Pens "Rassemblement National" und ca. 10% hinter dem "Nouveau Front Populaire", der "neuen Volksfront".

Quelle: https://www.dw.com/de/frankreichs-spiel-mit-dem-feuer/a-73885227

Bereits bei den Europawahlen 2024 hat Macron mit seinem von ihm gegründeten Parteienbündnis "Ensemble pour la République" eine herbe Niederlage (minus 10,36%) hinnehmen müssen, während sich Jordan Bardellas "Rassemblement National" mit 31,47% als eindeutiger Sieger feiern lassen konnte.

Es ist vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sich Frankreich vom Schwächling Macron befreit – entweder er tritt freiwillig zurück oder die Proteste gegen ihn und seine unsägliche Politik werden dermaßen "laut" werden, dass er diesen Krawall nicht länger ertragen kann.

Die "Grande Nation" steht mit dem "Westentaschen-Napoleon" Macron vor einem "défaut souverain", einer klassischen Staatspleite; mehr als 3,5 Billionen Euro hat man an Staatsschulden angehäuft; dieser Betrag wird sich lt. "Statista" bis 2030 auf ca. 4,5 Billionen Euro erhöhen.

Für Zinszahlungen und Schuldentilgung müssen im Jahr 2025 ca. 70 Milliarden Euro aufgewendet werden; dieser Betrag wird sich spätestens in 3 Jahren auf mehr als 100 Milliarden Euro erhöhen; das ist in etwa das Doppelte dessen, was für die von Macron befürwortete Aufrüstung des Landes ausgegeben werden soll; Macron zählt, gemeinsam mit Friedrich Merz, Kair Starmer & Ursula von der Leyen, zu jenen europäischen Politikern, die ihr innerstaatliches Scheitern durch Kriegspropaganda zu übertünchen versuchen; das anhaltend wirre Kriegsgetöse der von Merz propagierten "Koalition der Willigen" ist so ziemlich das Dümmste, was unser Kontinent derzeit zu ertragen hat; man ist der Propaganda des korrupten ukrainischen Komikers Wolodymyr Selenskyj verfallen und hat jeden Bezug zur Realität verloren; Europa hat die Ukraine bisher, im Rahmen gelebter EU-Solidarität, mit ca. 100 Milliarden Euro unterstützt und seine eigene Wirtschaft mit den 18 Sanktionspaketen gegen Russland dermaßen selbst geschwächt, dass man jetzt, ob der selbst verursachten Ausweglosigkeit, gezwungen ist, auch die Kriegstrommel gegen Russland zu rühren; das mag zwar völlig vertrottelt sein, ist aber für von der Leyen, Macron, Merz & Co der letzte Ausweg, damit sie ihrer Ämter nicht verlustig werden.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/dpa/gipfeltreffen-unterstuetzer-kiews-beraten-in-paris-ueber-militaerkonzept/30273710.html

Beim Herbeireden von Krisen sind die europäischen Politiker mittlerweile wahre MeisterInnen; es gibt zwar keine Krisen, es wird aber so getan, als gäbe es sie – würde das Russland tun, spräche man von hybrider Kriegsführung; wenn es allerdings europäische Politiker tun, können wir das bedingungslos für bare Münze nehmen …

Chr. Brugger

13/10/2025