Die ÖVP und der Leistungsgedanke

11.05.2025

Seit jeher huldigen die jeweiligen "Rädelsführer" der ehemals christlich-sozialen "Partei des Volkes" ihrer eigenen, recht eigenartig anmutenden Leistungsdoktrin; vor dem Hintergrund der jeweils von den einzelnen Personen verursachten Pleiten, die sie auf Kosten aller SteuerzahlerInnen anrichten durften, stellt sich zumindest spätestens seit Sebastian Kurz die Frage, was die ÖVP unter dem Begriff der "Leistung" tatsächlich versteht.

Um das, was sich der "Normalbürger" darunter vorstellt, kann es jedenfalls bei der ÖVP nicht gehen; wer, aus welchen Gründen immer, in der Lage ist, mehr an Arbeitsleistung zu erbringen bzw. bessere Ergebnisse zu liefern als andere, soll auch mehr verdienen – im Wirtschaftsleben ist vollkommen klar, dass ein Mehr an Arbeitsleistung mit einem Mehr an Lohn oder Gehalt, Ansehen und Respekt verbunden ist und belohnt wird.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/19563913/ex-politiker-auf-der-suche-nach-ihrem-leben-danach

In der Politik, vor allem bei der ÖVP, ist genau das Gegenteil der Fall; dort verdienen just diejenigen am meisten, die entweder nichts können oder, mitunter auch ob dessen, den größten Schaden anrichten.

Sebastian Kurz, Gernot Blümel, Elisabeth Köstinger, Karl Nehammer, Magnus Brunner, Claudia Plakholm, Klaudia Tanner & Co sind zum Inbegriff ihrer eigenen, jeweils prägnant ausgeprägten, Unfähigkeiten geworden; fast alles, was sie auf Rechnung und Kosten aller ÖsterreicherInnen getan haben, hat sich im Nachhinein als falsch und absurd erwiesen; in unserem Land hat sich daher in den letzten Jahren alles zum Schlechteren verändert; der Staat ist, mit objektiven Maßstäben bemessen, pleite, Rezession & Inflation feiern fröhliche Urständ, die Zahl der Arbeitslosen steigt ebenso stetig an wie Firmenpleiten und Privatkonkurse, das Bildungsniveau sinkt seit Jahren und bei diversen Indizes (Stabilität, Demokratie, Pressefreiheit, Korruption) weist Österreich fortlaufend immer noch schlechtere Wert auf.

All das ist das Produkt politischer Verantwortung, die, wenn es darauf ankommt, nicht wahrgenommen wird oder niemand wahrnehmen will – auch das ist hierzulande längst "Part of the Game".

Quelle: https://orf.at/stories/3239105/

Was jedem Mitarbeiter in der Privatwirtschaft den Job kosten würde, führt im Leistungsspektrum politischer "Normalität" zu Beförderungen; wer dem Staat politisch "gedient" hat, fällt kraft naturgesetzlich parteipolitischen Selbstverständnisses karrieremäßig hinauf und keinesfalls hinunter.

Diese, pervers und krude anmutende, Reflexartigkeit ist, wenn man so will, die hausinterne Definition der ÖVP von "Leistung"; diejenigen, die sich am meisten geleistet haben, werden für ihr staatsvermögenschädigendes und gesellschaftszerstörendes Verhalten belohnt.

Wer als Buchhalter eines Unternehmens die Zahlen nicht im Griff hat, laufend bewusst falsch kalkuliert, die Menschen belügt, betrügt, täuscht und sich als untauglich erweist, wird entlassen und landet, wenn es "blöd" läuft, auf der Anklagebank und vor dem Strafrichter; wenn allerdings der CFO des Staates dasselbe tut, wird er weder zivil- noch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, sondern mit dem Posten eines EU-Kommissars für Belange belohnt, für die er erwiesenermaßen ebenso unfähig ist.

Quelle: https://orf.at/stories/3238875/

Wer als Chef eines Unternehmens dem Ruin desselben tatenlos zusieht bzw. durch eigene Unfähigkeit auch noch beschleunigt und fördert, den ereilt dasselbe Schicksal wie dem zuvor erwähnten Buchhalter; handelt es sich dabei allerdings um ein kanzlerspielendes Abziehbild der ÖVP, landet der Pleitier nicht auf einer harten Anklage- sondern in der Europäischen Investitionsbank.

Das ist, im Sinne ÖVP-interner Leistungsstandards, offenkundig und unmissverständlich "leistungsgerecht"; insofern darf man sich nicht wundern, wenn, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur noch Dodeln & Leistungsunfähige an der Parteitür der ÖVP anklopfen; Einlass wird dort scheinbar nur noch jenen gewährt, die sich auf ihren Bewerbungsbögen als untauglich genug erwiesen haben; aus diesem erlauchten Dilettantenkreis rekrutiert die ÖVP ihre "neuen HoffnungsträgerInnen".

Das ÖVP-eigene Anforderungsprofil für führende Verwaltungsaufgaben ist also klar festgelegt: Parteiliche Ideologieidioten ohne privatwirtschaftliche Erfahrungen werden präferiert; wer am wenigsten kann, gelernt hat oder ausgebildet wurde, ist bei der türkisen Postenschacherei klar im Vorteil; man ist sozusagen wie redlich um inzestuös anmutende Familienbande im Sinne eines Thomas Schmid bemüht; und der wurde auch nur verstoßen, weil er aus- bzw. die Wahrheit gesagt hat.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/19411112/eibinger-miedl-wird-wohl-staatssekretaerin-oevp-praesentiert

Solange das Volk bereit ist, das perfide parteipolitisch verrostete Ringelspiel jährlich mit ca. 250 Millionen Euro zu schmieren, darf unsereiner nicht überrascht sein, das Gequietsche von Figuren wie Kurz, Nehammer, Brunner & Co ertragen zu müssen, denen die Grundsätze des heimischen Haushaltsrechtes (u.a. Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit) völlig fremd sind bzw. waren; die in Art. 51 B-VG normierte Wirkungsorientierung wird der Einfachheit halber völlig intransparent in "Wirkungsorientierungslosigkeit" umgedeutet; die normierte, möglichst getreue Darstellung der finanziellen Lage des Bundes wird aus partei- und wahltaktischen Überlegungen wissentlich verschleiert, das Wahlvolk hinters Licht geführt und alles unternommen, damit ja niemand zeitgerecht erfährt, wie schlecht es um die Finanzen des Staates tatsächlich bestellt ist. 

Keine, noch so blöde, Kuh verfiele der Idee, ihre Milch dafür zu verkaufen, um ihren eigenen Schlächter bezahlen zu können; bei uns ÖsterreicherInnen ist das offenbar anders; wir gehen arbeiten, um uns diejenigen leisten zu können, die nichts leisten, den Staat schröpfen, nachhaltig schädigen und dafür auch noch belohnt bzw. befördert werden - sapperlot, das ist fürwahr ein tolles Gesellschaftsgefüge, das wir uns in den letzten Jahrzehnten zusammengeschustert haben; das Staatsvolk erntet widerstandslos die unreifen Früchtchen vom Baum der parteipolitischen Unerträglichkeit - auch das ist irgendwie eine Leistung, wenn auch der ganz besonderen Art.

Chr. Brugger

11/05/2025