Europas Ohnmacht
Angesichts der nach wir vor wie unvermindert andauernden Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sollte man sich auf europäischer Ebene gelegentlich mit der Frage konfrontieren, was Europa, respektive die Europäische Union, in den Zeiten seit "Kriegsbeginn" diplomatisch erreicht hat.

Wie bei sportlichen Wettkämpfen können wir auf unzähligen "Live-Tickern" mitverfolgen, wie Menschen in den vom Krieg betroffenen Gebieten ihr Leben verlieren, misshandelt oder vergewaltigt werden, hungern oder flüchten; täglich werden wir mit Informationen überflutet, die teils erfunden oder Halbwahrheiten sind und überwiegend keinen realistischen Hintergrund mehr haben; nüchtern betrachtet sind wir Europäer ahnungslose Zaungäste.
Europäische Medien delektieren sich kaffeesudlesend am Sterben tausender Menschen, während die politische Klasse täglich unter Beweis stellt, wie ohnmächtig sie Konflikten auf fremdem Territorium gegenübersteht; man sollte sich daher besser nicht mit der Frage beschäftigen, wie dilettantisch sich von der Leyen, Merz, Macron & Co erst verhielten, wären heimische Gebiete betroffen.
Diese politische wie geistige Ohnmacht kommt nicht von ungefähr – sie hat ihre Ursachen; denn grundlos wird niemand ohnmächtig.

Quelle: https://www.thepioneer.de/originals/thepioneer-briefing-business-class-edition/articles/ursula-von-der-leyen-7-gruende-gegen-ihre-laufzeitverlaengerung
Europa ist, zugegeben selbstverschuldet, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf den Schlachtfeldern dieser Welt reüssieren zu können; was die Politiker aus Europa in den letzten Jahrzehnten gemacht haben, lässt zumindest posthum erahnen, wem wir uns hier anvertraut haben – im Namen einer Demokratie, die es gar nicht mehr gibt.
Wenn Günter Grass, wofür er hinlänglich gescholten wurde, im Mai 2012 von der "Schande Europas" geschrieben hat, um Griechenland zu verteidigen, sollten wir uns heute die Frage stellen, vor wem wir Europäer uns zu schützen haben; wir müssen uns gegen all jene zur Wehr setzen, die dafür verantwortlich sind, dass Europa heute "zum Schrottwert taxiert wird", "dem Chaos nah" ist und "dem Markt nicht gerecht" wird.
Dem "Land, das uns die Wiege lieh" sind wird "ferner" denn je – "und mit der Seele gesucht" haben wir erfahren müssen, dass "der Rechthaber Macht den Gürtel enger und enger schnallt".
"Geistlos verkümmern" wir also sogar mit dem "Land, dessen Geist Dich, Europa, erdachte".
Günter Grass sollte heilfroh sein, den Verfall Europas, im Unterschied zu uns, nicht mehr miterleben zu müssen.

Quelle: https://www.stern.de/neon/magazin/donald-duck-gegen-trump---wie-die-ente-die-ehre-ihres-namens-retten-will-7488620.html
Wir müssen nämlich täglich miterleben, wie "Good Old Europe" von von der Leyen & Co seinem Untergang entgegengesteuert und dabei von einem dementen US-"Donald Duck" sogar noch "nackt an den Pranger gestellt" wird – Europa ist eine Schande.
Chr. Brugger
05/08/2025