Grusel- und Kuriositätenkabinett

05.01.2022

Waren schon die, gottlob der Vergangenheit angehörenden, Kabinette von Kurz & Schallenberg dem blanken Wahnsinn mehr als nur ähnlich, so gilt dies um nichts weniger für das, was momentan so dahinvegetiert.

Seit knapp 22 Monaten hat spezielle eine Branche immer wieder mit der Unbill Pandemie zu kämpfen, darunter zu leiden: Der Tourismus und damit vor allem Hotellerie und Gastronomie.

Wenn es daran geht, sich mit diesen Problemzonen zu beschäftigen, kann mE nicht von der Hand gewiesen werden, dass sich damit jemand beschäftigen sollte, der Ahnung davon hat und über entsprechende Expertise verfügt.

Nun würde, möchte man meinen, dem "Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus" in diesem Zusammenhang grundsätzlich erhebliche Bedeutung zukommen, ist der dafür zuständige Minister doch, im Sinne des Bundesgesetzes über die Zahl, den Wirkungsbereich und die Einrichtung der Bundesministerien, u.a. für den Bereich "Tourismus" zuständig.

Die dafür angelobte Ministerin ist aber leider der lebende Beweis dafür, dass man selbst als völlig Ahnungslose ohne jedwede Expertise für diesen wirtschaftlich äußerst bedeutenden Bereich zumindest der Papierform nach zuständig sein kann.

Jetzt würde vermutlich niemand, der 1 und 1 fehlerfrei zusammenrechnen kann, auf die Idee kommen, jemandem mit einer Aufgabe zu betrauen, für deren Erfüllung diejenige, die man dafür ausgesucht hat, ungeeigneter nicht sein könnte.

Kurz & Schallenberg dürfte man vermutlich nicht einmal vorwerfen, Köstinger nicht  längst "beseitigt" zu haben, würde solches Handeln ja dem Erstklassenvolksschulniveau gerecht.

Quelle: https://zackzack.at/2020/07/17/koestinger-macht-den-nehammer-wieder-geruechte-um-angebliche-asylcluster/

Nehammer aber unterstelle ich zumindest, dass er 1 und 1 zu einem einwandfreien Ergebnis zusammenrechnen kann; dies umso mehr, als der Hut am Kopf alles Touristischen im Zeitpunkt seiner Angelobung bereits lichterloh und weithin sichtbar gebrannt hat.

Anstatt jedoch die Notbremse zu ziehen oder einen Feuerwehrmann zu bemühen, hat es unser Ex-Innenminister zustande gebracht, den Namen Köstinger von seiner Ministerinnenliste nicht zu entfernen.

Wie zum Trotz lässt Köstinger keine Gelegenheit aus, zu betonen, dass Nehammer sie gleichsam auf Knieen kriechend gebeten habe, im Amt zu bleiben - diesem Bittgesuch sei sie selbstredend nachgekommen, folglich weiterhin im Amt.

Nun mögen diese Aussagen stimmen oder elisabethinischem Wunschdenken entsprungen sein; klar ist aber, dass Köstinger vom Tourismus ungefähr so viel Ahnung hat, wie der griechische Philosoph Aristoteles vom 5G-Internet, von dem die Ministerin wiederum ebenso wenig versteht, wiewohl sie auch dafür zuständig wäre.

Bleiben wir aber beim köstingerischen Steckenpferd "Tourismus"; mehr kann es, wohlwollend formuliert, eigentlich gar nicht sein.

Bemüht man die Internetsuchmaschine Google, die in der Lage ist, jeden noch so großen Unsinn aufzuspüren, zeitigt die Eingabe Köstinger in Verbindung mit touristischer Expertise nicht ein einziges Resultat - eine Nullnummer also. Diesen Resultat entspricht Köstinger in all ihrem Tun oder Nichtstun vollkommen.

Quelle: https://zackzack.at/2020/04/05/wer-ist-elisabeth-koestinger/

Es mag zwar sein, das will und kann ich mangels Kenntnis der genaueren Umstände nicht bestreiten, dass Elli K. das eine oder andere Mal ein Häferl Kaffee oder ein Stück Torte irgendwohin serviert hat; vom Tourismus hat sie aber nachweislich nicht den Funken einer Ahnung; es sei denn, man würde aus der Tatsache von Heimaturlauben im Lavanttal eine entsprechende Expertise ableiten wollen. Das hieße dann aber im Umkehrschluss, dass auch jeder X-beliebige Wirtshausgast, Hobbycamper oder Gelegenheitswanderer zumindest über dasselbe Knowhow verfügte.

Leider befindet sich der Tourismus, wie erwähnt, seit längerer Zeit im Krisenmodus; Lockdown hin, Lockdown her, 3G, 2G+, 2G usw., Sperrstundenwillkür, verquere Wirtschaftshilfen etc.

Zur Seite steht der Ministerin seit 22.12.2021 die GECKO, deren Mitglieder, nicht nur was den Tourismus betrifft, ebenso ahnungslos sind wie die ressortmäßig Zuständige.

Daher ist es auch keine große Überraschung, dass die tatsächlichen Tourismusexperten, die aktiv tätigen und verantwortlichen Gastronomen und Hotelbetreiber, nicht müde werden, die Ministerin zu kritisieren und dem beratenden "Experten"-Gremium Untätigkeit bzw. Unfähigkeit vorzuwerfen.

Was in der real vorhandenen Wirtschaft undenkbar wäre, erscheint im Bereich der hoheitlichen Verwaltung als das Maß aller Dinge: Nur ja nicht schnell und situationsadäquat entscheiden. Flexibilität entpuppt sich als Fremdwort, aktives Handeln verkommt zu einer Illusion, evaluieren, Informationen sammeln und ergebnisloses Diskutieren ist en vogue, scheinbar wissenschaftlich fundiert und faktenbasiert.

Entweder sind die zuständigen Personen unter der Last der zusammengetragenen Informationen zusammengebrochen oder beim anhaltenden Debattieren eingeschlafen - allein: Das alles vermag an der bitteren Realität nichts zu ändern.

Wieder einmal hat man es verschlafen, rechtzeitig in die Gänge zu kommen, zeitnahe Entscheidungen zu treffen, auf Veränderungen adäquat zu reagieren. Spätestens seit Mitte Dezember 2021 weiß man, dass die täglichen Neuinfektionszahlen spätestens Mitte Jänner 2022 die 30.000er-Grenze übersprungen haben werden. Bis heute hat man auf diese Binsenweisheit nicht reagiert, nichts unternommen, um gegenzusteuern. Es fühlt sich an, als sitze ein schneeweißes Kaninchen vor einer Blindschleiche, zittere vor Angst und wäre nicht einmal in der Lage zu flüchten bzw. zurückzutreten.

Nichts, nichts von alledem, was zu tun wäre, wird getan.

Ein Beispiel: Niemand kontrolliert ernsthaft die aufrecht gültige 2G-Regelung im Skiliftbetrieb; Tages- und Jahreskarten werden an jedermann verkauft - ohne entsprechende Kontrolle. Was für die Liftbetreiber zählt, ist die Anzahl derjenigen Personen, die man den Berg je angefangener Betriebsstunde hinaufhieven kann. Kontrollen behördlicherseits? Fehlanzeige! - Und dann wundert man sich, warum die Neuinfektionen in den winterlichen Tourismushotspots geradezu explodieren.

Was man aber tut bzw. reguliert, erweist sich postwendend als tödlicher Bumerang. Ein Beispiel: Die Sperrstundenregelung ab 27.12.2021. Man verordnet etwas, ohne vorher einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden - das scheint die Triebfeder aller staatlichen Bemühungen zu sein. Was ist dann geschehen? Das Après - Ski z.B. hat sich in private, unkontrollierte wie unkontrollierbare, Räumlichkeiten zurückgezogen, wo ungeschützt und ohne jede Kontrollmöglichkeit bis zum Abwinken gefeiert werden konnte und immer noch wird. Dasselbe gilt für alle Silvesterfeierlichkeiten; öffentlich haben sie zwar nur teilweise stattgefunden, im Privatbereich aber durchaus.

Dann kommt, Tage später bzw. zu spät, die Ernüchterung, das Erkennen des angerichteten Schadens - was passiert dann? Man reagiert wieder nicht, zieht sich zu Beratungen bzw. Evaluierungen, zum Informationssammeln zurück und lässt alle Betroffenen tagelang im Unklaren darüber, was man fürderhin zu entscheiden gewillt ist.

Quelle: https://www.facebook.com/elisabethkoestinger/

Köstinger schweigt ebenso wie die komplette GECKO-Community; außer Widersinnigem und Verlogenem ist nichts zu hören und zu sehen. Und das nennt man dann eine erfolgreiche Pandemiebewältigung, man klopft sich gegenseitig auf die Schultern und erklärt dem Volk, wie erstklassig es doch regiert und gemanagt würde.


Chr. Brugger

05/11/2022