Nach der Qualifikation ist vor der WM
"Es ist vollbracht! Nationalteam fährt zur WM" ist auf der Homepage des heimischen Fußballverbandes zu lesen; nachdem nun die "Gruppeneinteilung" für die Auslosung der WM in den USA, Kanada & Mexiko am 05.12.2025 feststeht, bricht, zumindest wenn es nach "Österreichs schnellstem Newsportal" geht, "Heute" im "ÖFB-Jubel" aus – "Österreich rutscht in besseren WM-Topf"

Quelle: https://sportsbusiness.at/adidas-praesentiert-offiziellen-spielball-der-fifa-weltmeisterschaft-2026/
Österreich befindet sich im "Lostopf 2" und bekommt aus den anderen "Töpfen" (1, 3 u. 4) Gegner zugelost, gegen die dann die Vorrundengruppenspiele zu bestreiten sind; solche "Auslosungen" sind immer auch ein "Glücksspiel"; es handelte sich, rein spieltheoretisch betrachtet, gar um ein "reines Glücksspiel".
Stand heute (die Ergebnisse der Playoff-Spiele finden erst im März des nächsten Jahres statt) gibt es, unter Berücksichtigung der Spielstärke anderer Teilnehmer gem. FIFA-Weltrangliste, eine "leichte" sowie eine "schwierige" Variante:
Kanada, Südafrika und Neuseeland sind derzeit die "schwächsten" Gegner; Spanien, Norwegen und Jordanien hingegen die "besten"; Tatsache ist aber, dass Österreich zumindest gegen jeden Gegner aus den Töpfen 3 u. 4 gewinnen kann und damit das "Überstehen" der Vorrunde faktisch Pflicht bzw. das Minimalziel sein muss; würde das Team von Ralf Rangnick die Vorrunde nicht überstehen, wäre das nicht bloß peinlich, sondern sportlich eine Bankrotterklärung; wer es bei 48(!) Teilnehmern nicht unter die ersten 32(!) schafft, hätte bei einer WM aber ohnedies nichts verloren.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/wm-2026-oesterreich-erstmals-seit-1998-wieder-bei-fussball-wm-dabei-accg-200244376.html
Insofern hängen die Trauben bereits wenige Tage nach der äußerst glücklichen WM-Qualifikation schon wieder recht hoch; die Erwartungen der Öffentlichkeit sind groß und einige Nationalteamspieler haben es sich nicht nehmen lassen, dieselben durch sinnbefreite Aussagen auch noch zu schüren.
Wie die Mannschaft mit dem Druck, bei der WM in der Vorrunde zumindest zweimal gewinnen zu müssen, umgehen kann, wird man in ein paar Monaten sehen; die Bewältigung solcher "Drucksituationen" bzw. "Entscheidungsspiele" gehörte bislang aber nicht unbedingt zur "Kernkompetenz" der ÖFB-Auswahl; das "Umentschieden" gegen Bosnien und Herzegowina war "glücklich" und keinesfalls der eigenen Stärke geschuldet; einen Sieg gegen die Türkei im Achtelfinale der EM 2024 hat man trotz unzähliger Torchancen schlicht "vergeigt" und auch gegen Serbien hat man das entscheidende Spiel im Playoff der "UEFA Nations League" sang- und klanglos mit 1:3 verloren; bereits im Kampf um den Gruppensieg in der "Nations League" (Liga B) konnte man das entscheidende Heimspiel gegen Slowenien nicht gewinnen.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/oesterreich/nationalteam/20346511/fix-oesterreich-bei-auslosung-fuer-wm-2026-in-topf-zwei
Vielleicht wäre es sinnvoll, sich am durchaus erfolgreichen Spielstil des U-17-Teams von Hermann Stadler zu orientieren, dem es trotz spielersicher Defizite immer wieder geling, mit einer stabilen Abwehrleistung die Mannschaft im Spiel zu halten und seine wenigen Chancen auch in Tore und Siege umzumünzen.
Dafür fehlt es dem Team von Rangnick aber sowohl an geeigneten Stürmern als auch an einem WM-tauglichen Tormann – dieses Dilemma wird bis zum Beginn der Weltmeisterschaft (11.06.2026) aber nicht zu beseitigen sein …
Chr. Brugger
26/11/2025
