Richtig & wichtig – und trotzdem falsch

27.08.2025

Man muss sich nicht die Mühe machen, um zu recherchieren, wer das in Österreich mittlerweile zur Staatsraison verkommene "richtig & wichtig" erfunden hat – dieses "geflügelte Wort" wird sowohl inflationär wie missbräuchlich immer dann verwendet, wenn etwas, zumindest aus Sicht derjenigen, die es verwenden, alternativlos sein soll; allein, nichts ist so alternativlos, dass man nicht auch anders handeln könnte.

Wer immer diese sinnbefreite Wortfolge verwendet, gibt einerseits ganz unmissverständlich zu erkennen, dass er, um es bewusst vorsichtig zu formulieren, eindimensional denkt, andererseits hilflos überfordert ist, da damit nur das eigene Denken und Handeln gerechtfertigt werden soll.

"Richtig & wichtig" ist aber nichts anderes als ein Ausdruck für heil- wie hilflose Selbstüberforderung, Selbstüberschätzung und fehlenden Intellekt.

Quelle: https://www.facebook.com/photo/?fbid=4783703791709420&set=a.1640350472711450

Vor allem in der unsäglichen "Regierung Nehammer" hatte das "richtig & richtig" Hochkonjunktur; damit haben neben einem Karl Nehammer auch Schallenberg, Brunner, Plakolm, Edtstadler, Stocker, Wöginger, Pröll & Co ihre eigene, parteipolitische Bankrotterklärung und, wenn man so will, einen Offenbarungseid in eigener Sache unterschrieben.

Die Bilanz der "Richtigen & Wichtigen" ist bemerkenswert: Österreich steht wirtschaftlich am Abgrund, die Inflation hält Österreich mehr denn je in Geiselhaft, die Zahl der Arbeitslosen steigt laufend an, ebenso die Schulden, während die Wirtschaft stagniert; im internationalen Vergleich sind wir außenpolitisch eine Randnotiz, bei der Integration schlechter, denn je und im Bereich der Bildung quasi ein Entwicklungsland; dafür sinken unsere "Werte" in den Bereichen Korruptionswahrnehmung, Pressefreiheit und Demokratie.

Das, was uns ÖVP & GRÜNE eingebrockt haben, will nun die türkis-rot-pinke Koalition "aufräumen" – teilweise mit dem Personal, das bereits für das im Land bestehende Desaster verantwortlich zeichnet; aus den "Saulussen" des Landes sollen plötzlich also "Paulusse" geworden sein – eine Chuzpe spezieller Art.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000283424/bundeskanzler-stocker-trifft-arnautovic-in-belgrad

Klar und nicht zu leugnen ist aber, dass das "richtig & wichtig"-Gefasel ein ganzes Land nahezu in den Ruin geführt hat; das hat vor allem die türkisenen Protagonisten aber nicht davon abhalten können, sich ihre eigene Lebenssituation zu verbessern: Karl Nehammer hat, ohne jedwede Qualifikation, einen Job bei der EIB erhalten, Magnus Brunner ist ohne jede Expertise zum EU-Kommissar für "Inneres und Migration" mutiert, Christian Stocker ist, wie von Zauberhand, gar Bundeskanzler, Karoline Edtstadler Landeshauptfrau von Salzburg, Claudia Plakolm Ministrantin für "Europa, Integration und Familien" und Alexander Pröll der Sekretär von Stocker – das ist angesichts dessen, was sich all diese Personen bislang politisch geleistet haben, aller Ehren wert und eine absolute "Höchstleistung" – Selbstreflexion ist in der Politik scheinbar ein unbekannte Kategorie.

Quelle: https://www.falter.at/zeitung/20230531/zum-marxismus-des-andreas-babler-und-ueberhaupt

Garniert wird dieser "Saulus-Paulus-Wandel" von Andreas Bablers SPÖ und Beate Meinl-Reisingers NEOS; insofern darf sich niemand wundern oder darüber beschweren, wenn über Österreich nur noch gelacht und gelästert wird.

Wer immer sich die "Sommer-Interviews" von Meinl-Reisinger, Babler oder Stocker angesehen hat, wird mit Schaudern festgestellt haben, wie plan- und sorglos unsere "Spitzenpolitiker" mit dem Schicksal eines Landes umgehen.

Das neue "richtig & wichtig" heißt nun scheinbar 2-1-0: 2% Inflation, 1% Wirtschaftswachstum & 0% Toleranz bei Extremismus; wem immer diese "Zauberformel" eingefallen sein mag – mit Zielformulierungen ist keine seriöse Politik zu machen; was es bräuchte, sind umsetzbare Ideen und keine nebulösen Wunschvorstellungen; die universalrechtsnachfolgende Koalition hat offensichtlich noch immer nicht kapiert, worum es eigentlich geht; sie hat dem Land und nicht den eigenen Eitelkeiten zu dienen.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/politik/neos-chefin-meinl-reisinger-posiert-in-ukraine-tracht/ar

Stocker, Babler, Meinl-Reisinger & Co machen aber just das Gegenteil dessen, was sie tun müssten: Stocker trifft sich in Belgrad mit einem in die Jahre gekommenen Fußballspieler, Babler frönt immer noch der kommunistischen Idee, die freie Marktwirtschaft zerstören zu wollen und Meinl-Reisinger posiert medienwirksam wie in einem Anflug kultureller Selbstaneignung in einer ukrainischen Tracht.

Und damit will man ein marodes bzw. zu Tode reglementiertes Land restrukturieren, die Wirtschaft reanimieren oder gar Bildung & Integration verbessern?

Was ist mit den versprochenen Reformen?

Was ist mit der "vielzitierten" Deregulierung und was versteht man darunter?

Wann gesteht man sich endlich ein, dass ein Land wie Österreich keine 9 sündteuren wie ineffektiven Landesverwaltungsaparte, insgesamt 79 Bezirksverwaltungsbehörden und mehr als 2000 Gemeindeverwaltungen benötigt, um sich kostengünstig und effektiv zu verwalten?

Warum benötigt jedes Bundesland eine Energiegesellschaft, damit sich diese "Dienstleister" dann auf Kosten der Energieabnehmer "bereichern" können? Eigentümer dieser "Gesellschaften" sind wir, das Volk – und wir sollten daher von ihnen bzw. entsprechend billigerer Energie profitieren.

Wie kann es sein, dass ein Land, in dem die Abgaben- und Steuerquote höher ist als in allen anderen Ländern der EU, nahezu bankrott ist?

Das sind einige der Fragen, auf die die Menschen in diesem Land eine Antwort erwarten – vom saublöd Dahergeredeten haben die Staatsbürger längst "die Nase voll" und "verarschen" können sich die Leute auch selbst.

Chr. Brugger

27/08/2025