So weit hat es Europa gebracht

17.10.2025

Spätestens seit dem Gaza-Deal von Donald Trump ist Europa geopolitisch im Niemandsland der Bedeutungslosigkeit angekommen – Europa spielt, im Unterschied zu Staaten wie Ägypten, Katar oder Saudi-Arabien, nicht die geringste Rolle.

Noch dramatischer ist diese Inanität auf dem eigenen, europäischen Boden; selbst im kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sind die Europäer bloß missliebige Zaungäste; sie "unterstützten" zwar die Ukraine laufend mit Milliardenbeträgen, Waffenlieferungen und 18 Sanktionspaketen gegen Russland, haben aber auf eine friedliche Lösung keinen wie immer gearteten Einfluss; in Europa ist man mittlerweile dazu übergegangen, zwanghaft einen Krieg mit Russland herbeireden zu wollen und die europäische Bevölkerung mit absurdem Alarmismus zu terrorisieren; was von der Leyen, Merz, Macron & Co aufführen, ist an Einfältigkeit nicht zu überbieten.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/viktor-orban-gratuliert-wladimir-putin-zur-wiederwahl-umgehende-kritik-aus-bruessel

Ein letzter Funke an unionseuropäischen Verstand ist nur noch in Ungarn zu finden; über den dortigen Ministerpräsidenten kann man sagen, was man will; er ist aber der einzige unionseuropäische Politiker, der zu den Präsidenten der Ukraine und Russlands eine gute Gesprächsbasis hat und den auch beide ernst nehmen; für Putin sind von der Leyen & Co im besten Fall schreckhafte Witzfiguren mit Hang zur Selbstdarstellung und Megalomanie.

Während die Europäer also damit beschäftigt sind, ihre eigene Wirtschaft mutwillig zu zerstören und die ganze Welt mit ihren "Werten" missionieren zu wollen, versuchen Trump & Orbán "Nägel mit Köpfen" zu machen und eine friedliche Lösung für die Ukraine zu vermitteln.

Was, an und für sich, einem "neutralen" Staat wie Österreich gut zu Gesicht stünde, wird nun in Budapest stattfinden – keine 200km von der heimischen Grenze entfernt; wundern darf man sich darüber nicht; wenn Fr. Meinl-Reisinger, ihres Zeichens "Außenministerin" des neutralen Staates Österreich, Putin verhaften lassen will, sofern er österreichischen Boden betritt, wird dieser wenig "Lust" verspüren, in Wien über einen Frieden zu verhandeln.

Quelle: https://www.heute.at/i/darf-sich-nicht-durchsetzen-meinl-ansage-zu-putin-120125285/doc-1j2u5cnc84

Allein daran ist erkennbar, wie unreflektiert und borniert jemand sein muss, sich in einer dermaßen heiklen Situation zu einer solchen Aussage hinreißen zu lassen; sehr viel geschmack- und verantwortungsloser ginge es kaum noch; blöd ist nur, dass diese Aussage von der "ranghöchsten Diplomatin" unserer Republik herrührt.

In Ungarn hat Putin jedenfalls nichts zu befürchten; einerseits hat Ungarn bereits den Haftbefehl gegen Israels Präsidenten Netanjahu ignoriert und andererseits ist Ungarn aus dem "römischen Statut" des internationalen Strafgerichtshofes ausgetreten; übrigens: Auch Russland, Israel und die USA sind, neben China, Indien, Pakistan, Saudi-Arabien usw., keine Mitglieder des "Internationalen Strafgerichtshofes", der ja die Haftbefehle gegen Putin und Netanjahu erlassen hat.

Resümierend ist daher festzustellen: In geopolitischen bzw. geostrategischen Fragen hat Europa (mit Ausnahme Ungarns) weder etwas zu bestellen noch Einfluss; nun mag zwar Geopolitik, im Sinne Maxim Trudoljobows, zwar "die Entmenschlichung der Welt" bedeuten und "jene politischen Führer anziehen, die "historische Ressentiments" kultivieren – eine giftige Mischung aus historischen Mythen, der Kultivierung äußerer Bedrohungen, der Schaffung eines Feindbildes, der Verleugnung seines Wertesystems, nationalen Missständen, die mit den weggerissenen Gebieten und wirtschaftlichen Misserfolgen verbunden sind"; die Frage wäre dann aber nur noch, wie man Kriege, unter Außerachtlassung solcher "Begleiterscheinungen" oder "Kollateralschäden" faktisch beenden möchte – eine Antwort darauf bleibt Maxim Trudoljobow, Mitarbeiter am "Kennan Institute des Woodrow Wilson International Center for Scholars", schuldig.

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/plus238789213/Ungarn-Die-Gruende-fuer-Orbans-Putin-Naehe.html

Sollte es Trump & Orbán tatsächlich gelingen, erfolgreich zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln, wäre das mehr, als man sich erwarten kann; auf die Idee, ohne etwas verunglimpfen oder kleinreden zu wollen, Trudoljobows "Befindlichkeiten" ins Spiel zu bringen, wird in Budapest aber nicht einmal Wolodymyr Selenskyj kommen; ihm sollte klar sein, dass Putin die eroberten Gebiete weder zurückgeben noch den auf ukrainischem Staatsgebiet entstanden Schaden liquidieren wird – das mag zwar ungerecht, falsch oder sogar höchst kriminell sein; "um des Friedens willen" wird sich Selenskyj aber auf etwas einlassen und insofern "das Recht des Stärkeren" anerkennen müssen.

Putin hat nichts zu verlieren, Selenskyj aber einen ganzen Staat.

Und Trump wird sich hüten, mit einer einseitigen Parteinahme für die Ukraine Putin noch weiter in die ausgestreckten Hände Chinas zu treiben; wenn ihm Russland als "strategischer Partner" dauerhaft abhandenkommt, müssten die Vereinigten Staaten bei einem Einmarsch Chinas in Taiwan gleichzeitig auf drei Fronten aktiv sein – denn in einem solchen Fall wäre vermutlich auch Europa gefährdet, das sich wiederum ohne NATO nicht selbst verteidigen kann.

Chr. Brugger

17/10/2025