Stimmen für den Aufschwung

11.11.2025

An Pikanterie kaum noch zu überbieten ist die neue ÖVP-Initiative, die unter dem Slogan "Stimmen für den Aufschwung" firmiert; es ist geradezu grotesk bzw. nahezu pervers, dass just jene politische "Gesindel-Genossenschaft" Stimmen für den "Aufschwung" sammelt, die für den desaströsen Zustand Österreichs verantwortlich ist; die "Totengräber" unserer Republik wollen scheinbar zu Geburtshelfern einer Begeisterung werden, die dem Land zu neuer Größe bzw. altem Glanz verhelfen soll; garniert wird diese Kampagne mit dem Hinweis darauf, es ginge "nicht nur um den wirtschaftlichen Aufschwung für unser Land, sondern auch um den Aufschwung des Miteinanders, des Vertrauens ineinander und Zuversicht in unsere gemeinsame Zukunft".

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/politik/dürfen-wir-nicht-verlieren-kanzler-mit-neuer-ansage/ar

In der türkisenen Community dürfte sich noch nicht bis nach ganz oben durchgesprochen haben, dass mehr als 80% der ÖsterreicherInnen mit der ÖVP bzw. deren "Aushängeschildern" nichts zu tun haben will; und was das "Vertrauen" der Bevölkerung in die ÖVP, deren Protagonisten und Politikverständnis betrifft, sind die "Negativwerte" noch schlechter.

Vor weniger als einem Jahr hat Christian Stocker im Nationalrat noch getönt: "Herr Kickl, es will sie niemand in diesem Haus. Auch in dieser Republik braucht Sie niemand".

Was danach geschehen ist, dürfte bekannt sein – Stocker hat sich Kickl angebiedert und es solcherart als "Mr. Wendehals" zum Gespött einer ganzen Nation, aber letztlich doch zum "Kanzler" gebracht.

Quelle: https://www.jungelinke.at/234_der_anfang_vom_ende_der_oevp

Verfügte Stocker über ein Mindestmaß an Selbstreflexion und Rückgrat, müsste er sich heute eingestehen, dass ihn selbst, jedenfalls in dieser Republik, niemand braucht; er aber zieht es vor, als 15%-Kanzler von "Mut" zu sprechen und "Zuversicht" vermitteln zu wollen; sehr viel mehr Realitätsverweigerung hätte man selbst einem ÖVPler kaum zutrauen können.

Daran, dass viele Menschen dein Eindruck haben, "dass Perspektiven fehlen und Unsicherheiten überwiegen" ist ursächlich die ÖVP schuld; wer vier Jahrzehnte in der Regierung sitzt und für das Schicksal eines Landes verantwortlich war, kann jetzt nicht glaubhaft erklären, er hätte mit dem desolaten Zustand des Landes nichts zu tun; auf der anderen Seite ist es nicht minder unglaubwürdig, von einem "Aufschwung des Miteinanders" zu faseln, das "Vertrauen zueinander" zu beschwören und ernsthaft von einer "Zuversicht in unserer gemeinsame Zukunft" zu fantasieren.

Die ÖVP hat das restlich vorhandene Vertrauen der Bevölkerung in die Gestaltungs- und Wirkkraft politischer Parteien ebenso zerstört wie die Zuversicht an eine positive Zukunft des Landes; damit hat sich die ÖVP aber noch lange nicht "zufrieden" gegeben; man führt dem Volk bis heute laufend vor Augen, dass es dieser Partei nie um das Gemein-, sondern immer nur um das eigene Wohl geht.

Quelle: https://www.profil.at/oesterreich/das-wars-nehammer-bricht-verhandlungen-mit-spoe-ab/402995021

Anders sind u.a. die Personalentscheidungen rund um Karl Nehammer, Magnus Brunner & Martin Kocher nicht erklärbar; anders sind auch die diversen "Machenschaften" von Kurz, Schmidt, Wöginger, Mahrer & Co nicht verständlich – und zu allem Übel "regiert" man jetzt auch noch mit einem "Vizekanzler", dem von allen Seiten nur Amtsunfähigkeit attestiert wird, und einer "Außenministerin", die sich lediglich bemüßigt fühlt, auf Kosten der Republik in der Weltgeschichte herumzufliegen, aber darauf vergisst, was sie den WählerInnen vor der Nationalratswahl so alles versprochen hat.

Und dieses "abscheuliche" Bild soll Zuversicht vermitteln, Vertrauen generieren oder positive Gedanken aufkommen lassen?

Darüber lachten nicht einmal die "sprichwörtlichen" Hühner …

Chr. Brugger

11/11/2025