Zur medialen Präsenz von Politikern

31.12.2025

Am Ende des Jahres sollten sich die Verantwortlichen der politischen Parteien Österreichs vielleicht ein einziges Mal mit der Frage beschäftigen, ob, um nicht das Wort "Hass" verwenden zu müssen, die unverhohlene Ablehnung der Bevölkerung ihnen gegenüber nicht vor allem damit zu tun hat, dass kein einziger Tag vorübergehen kann, ohne dass sich nicht irgendein Politiker bemüßigt fühlte, die Bevölkerung dieses Landes mit saublödem bis nichtssagendem "Müll" zu quälen.

Alle politischen Parteien dieses Landes werden von der Öffentlichkeit finanziert und mit unserem Steuergeld bezahlt; allein die völlig absurde Parteienförderung beträgt jährlich ca. 300 Millionen Euro; dazu kommt (auch) noch, dass alle Gehälter von Politikern ebenfalls und ausschließlich aus dem Staatshaushalt finanziert werden – Politiker leben sohin zu 100% auf unsere Kosten; und das, wie problemlos nachzulesen ist, bei weitem besser als der durchschnittliche Staatsbürger.

Quelle: https://statement.at/1069736/7000-firmenpleiten-sparbefehl-fur-pensionisten-meinl-reisinger-posiert-im-gold-kleid-in-kairo

Diese, ausschließlich von uns bezahlten, Politiker beschäftigen, da sie scheinbar selbst zu nichts fähig sind, wiederum Hundertschaften an Parteigängern, die dafür sorgen sollen, dass "ihre Chefitäten" vor allem im Lichte der medialen Öffentlichkeit glanzvoll erscheinen bzw. gut dastehen; auch diese Handlanger werden von uns, den SteuerzahlerInnen, bezahlt und bedienen sich solcherart ebenfalls am Futtertrog der Republik.

Damit findet der hanebüchene Geltungsdrang der politischen Parteien bzw. deren Protagonisten aber noch lange nicht sein Auslangen; um sich selbst zu inszenieren und zu "vermarkten", werden externe "Dienstleister", natürlich auf Kosten und Rechnung aller ÖsterreicherInnen, damit beauftragt, Konzepte, Kampagnen und sonstigen Marketingfirlefanz zu produzieren, um die "Parteigenossen" möglichst adrett und kompetent aussehen zu lassen; wessen Visage optisch nichts hergibt, wird auf Kosten aller SteuerzahlerInnen auch noch gestylt bzw. aufgehübscht.

Das Ergebnis dieses Selbstvermarktungsirrsinns können wir uns dann regelmäßig medial zu Gemüte führen.

Nicht nur mir wird speiübel, wenn bei jedem "Ereignis", über das medial berichtet wird, irgendwelche Politiker ihre "Visagen" in die Kamera halten und sich wichtiger nehmen als es der eigentliche Anlass je sein könnte.

Quelle: https://www.diepresse.com/19702106/jj-im-kanzleramt-eine-historische-dimension

Es ist nicht bloß peinlich, sondern pervers, wie beispielsweise der Sieg von Johannes Pietsch beim "Eurovision Songcontest" von Politikern dafür missbraucht wurde, selbst in Erscheinung zu treten; dasselbe gilt für den Erfolg der U-17 Fußballnationalmannshaft bei der WM in Katar oder den Sieg von Julia Scheib beim Skirennen am Semmering.

Quelle: https://www.derstandard.de/story/3000000298564/oesterreichs-u17-vizeweltmeister-mit-ehrung-und-party-am-oefb-campus-empfangen

Nicht minder schwachsinnig und widerwärtig sind die Inszenierungen auf Instagram, X oder sonstigen Verblödungsplattformen; was dort u.a. Andreas Babler, Claudia Plakolm, Alexander Pröll & Co aufführen, ist ebenso krankhaft wie abstoßend; insofern ist es wenigstens erfreulich, dass die Zahlen deren "Follower", vor allem in Relation zu anderen "Wichtigtuern", beispielsweise auf Instagram im untersten Bereich der Wahrnehmung zum Erliegen kommen; so hat Simone Lugner (die Witwe von Richard Lugner) in etwa gleich viele "Anhänger" wie Integrationsministrantin Claudia Plakolm, Franziska Gritsch (eine erfolglose Skirennläuferin) dafür mehr als viermal(!) so viele "Fans" wie Digitalisierungssekretär Alexander Pröll.

Quelle: https://www.instagram.com/p/DOYabFsDBwK/

Der umstrittene "Polit-Blogger" Gerald Grosz wiederum übertrifft Andreas Babler bei den "Followern" um mehr das Doppelte; interessant bzw. witzig ist der Vergleich zwischen Beate Meinl-Reisinger (ca. 58.000) und Melissa Naschenweng (ca. 360.000) oder zwischen Christian Stocker (ca. 25.700) und Wolfgang Feistritzer ("Hons Petutschnig") mit ca. 102.000.

Pikant bzw. frappant ist sicherlich, dass sich für den "Saunaclub" Wellcum im, zugegeben, recht mondänen kärntnerischen Hohenthurn auf "Insta" in etwa ebenso viele Menschen interessieren wie für die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ & NEOS – dieser Club hat immerhin 35.200 "Dauergäste", die NEOS 27.900, die ÖVP 31.800 und die SPÖ auch nur 38.200.

Quelle: https://www.travelsformen.com/en/austria-hohenthurn-wellcum/#

Der wesentliche Unterschied besteht nur darin, dass man im Wellcum etwas geboten bekommt, wohingegen ÖVP, SPÖ & NEOS absolut nichts zu bieten haben …

Vielleicht sollte sich die Regierung ein Beispiel am "Reich des Vergnügens" im Gailtal nehmen, dem Publikum endlich etwas bieten und nicht dafür sorgen, dass das Volk sich am Ende eines jeden Jahres völlig frustriert und enttäuscht abwenden muss; vor allem der ÖVP als "Hure der Reichen", wie der ehemalige ÖVP-Generalsekretär im Finanzministerium und spätere ÖVP-Vorstand der ÖBAG, Thomas Schmid, seine "Volkspartei" so treffend wie liebevoll bezeichnet hat, sollte es nicht allzu schwer fallen, sich auf diesem "schlüpfrigen" Terrain ziemlich rasch zu behaupten bzw.  zurechtzufinden.

Chr. Brugger

31/12/2025